Cyrus Atabay

Cyrus Atabay, geboren am 6. 9. 1929 in Sadabad bei Teheran. Als Kind nach Deutschland gekommen, besuchte er die Schule in Berlin, lebte nach Kriegsende in Persien und in der Schweiz, ab 1951 wieder in Deutschland. Studium der Literatur an der Universität München. Danach wechselnde Wohnorte in Europa und im Iran. Seit der iranischen Revolution 1978 in London, seit 1983 in München. Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Atabay starb am 26. 1. 1996 in München.

*  6. September 1929

†  26. Januar 1996

von Albert von Schirnding (E) und Birgit Otte (B)

Essay

In der Reihe des Limes Verlags „Dichtung unserer Zeit“ erschien 1956, im Todesjahr Gottfried Benns, die erste selbständige Veröffentlichung des Persers Cyrus Atabay: „Einige Schatten“, 38 Gedichte auf 24 Seiten. Ihr Verfasser war mit sieben Jahren nach Berlin gekommen, hatte deutsch zu sprechen, zu denken und zu dichten gelernt. Das Debüt des Siebenundzwanzigjährigen fiel in eine Phase lyrischer Flut; wobei die Flutmetapher sich nicht nur auf die poetische Hochkonjunktur dieser fetten Jahre, sondern auch auf den Einfluß des damaligen lyrischen Zentralgestirns Gottfried Benn bezieht. „So unerreichbar nie / das Glück, das atemlose, / als vor deinem Gesicht –“: ...